Berlin/Mannheim.

Es ist die größte Herausforderung für die Städte seit dem Ende des zweiten Weltkrieges: der Zuzug von hunderttausenden von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und anderen Bürgerkriegsgebieten. In der baden-württembergische Stadt Mannheim sind derzeit rund 11.000 Flüchtlinge, vor allem in den zahlreichen, ehemaligen US-Kasernen untergebracht. Das bindet die Kräfte der Kommune – finanziell, logistisch und sozial. „Doch die eigentliche Herausforderung liegt noch vor uns“, sagt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Eine große Zahl an Flüchtlingen von heute werden die Mitbürgerinnen und Mitbürger von morgen“, sagt das Stadtoberhaupt. „Das Gelingen der Integration dieser Menschen ist entscheidend für die soziale und ökonomische Zukunft unserer Städte.“

Wie das gelingen kann, darauf will der internationale Urban Thinkers Campus „Urban Citizenship in a Nomadic World“ im Rahmen einer Partnerschaft mit der World Urban Campaign des Siedlungsprogramms der Vereinten Nationen (UN-Habitat) in Mannheim Antworten geben. Der thematische Schwerpunkt der Konferenz vom 17. bis 19. Februar ist die aktuelle internationale Migration und deren Bedeutung für das Leben in den Städten. Der Mannheimer Urban Thinkers Campus ist eine von 28 Veranstaltungen weltweit, die einen gemeinsamen Beitrag von Nicht-Regierungspartnern zur Habitat III-Konferenz der Vereinten Nationen ermöglichen. Sie ist die einzige in Deutschland zu diesem Thema – und neben Paris, Stockholm, Barcelona, Genf, Alghero und Palermo eine von sieben in Europa. Durch die Erbeitung einer gemeinsamen Position zu „The City We Need“ – einem Dokument welche die Stadt der Zukunft umschreibt – werden die Ergebnisse der Mannheimer Veranstaltung direkt in die „New Urban Agenda“ der Vereinten Nationen einfliessen. Die New Urban Agenda soll ab Oktober 2016 als politische Richtschnur für die weltweite Stadtentwicklung in den nächsten 20 Jahren dienen.. Die Mannheimer Konferenz wird sich ausführlich mit den Herausforderungen und Folgen der Flüchtlingsproblematik auseinandersetzen und Leitlinien erarbeiten, wie Städte in der Zukunft mit Flüchtlingen umgehen sollen.

Die Urban Thinkers Campusse basieren auf einer Initiative von UN-Habitat. UN-Habitat verfolgt das Ziel der Förderung nachhaltiger, urbaner Entwicklung. Die Urban Thinkers Campusse fungieren als offener Raum für den innovativen Austausch zwischen urbanen Akteurinnen und Akteuren und dienen als Input für gesellschaftliche Weiterentwicklung. Die Veranstaltungen beschäftigen sich mit den heutigen und zukünftigen Herausforderungen des urbanen Lebens und entwickeln Lösungsmodelle, die global auf Städte übertragbar sind. Zentrale Aufgabe eines jeden Urban Thinkers Campus ist die Bearbeitung und Weiterentwicklung des Thesenpapiers „The City We Need“, das in neun Punkten die wichtigsten Kriterien für ein nachhaltiges Leben in urbanen Räumen benennt.

Rund 450 Teilnehmer werden zu dem Kongress in Mannheim erwartet, der mit einigen der wichtigsten Städteforschern aufwarten kann. Keynote-Speaker sind unter anderem Benjamin Barber, ehemaliger Berater von US-Präsident Clinton, Charles Landry, führender Städteforscher und Erfinder des „Creative Cities“-Konzeptes, sowie Ana Lisa Boni, Generalsekretärin von EUROCITIES. Damit nicht nur über, sondern auch mit den Flüchtlingen diskutiert wird, ist ein Flüchtlingsparlament geplant, das sich mit aktuellen Migrationsfragen und Konzepten für die Zukunft auseinandersetzen wird. Christine Auclair, Koordinatorin der World Urban Campaign für UN-Habitat, erhofft sich von dem Treffen in Mannheim weitere Impulse für die „New Urban Agenda“ der Vereinten Nationen, die im Oktober 2016 in Quito/Ecuador verabschiedet wird. Mannheim ist, zusammen mit dem Urban Thinkers Campus in Alghero, Italien (18-20 Februar),die letzte Station auf dem Weg dorthin, weshalb dem Treffen eine besonders hohe Bedeutung für die Vereinten Nationen zukommt.

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Urban Thinkers Campus, Mannheim
Die Urban Thinkers Campusse basiert auf einer Initiative von UN-Habitat. UN-Habitat verfolgt das Ziel der Förderung nachhaltiger, urbaner Entwicklung. Die Urban Thinkers Campusse fungieren als offener Raum für den innovativen Austausch zwischen urbanen Akteurinnen und Akteuren und dienen als Input für gesellschaftliche Weiterentwicklung. Der Urban Thinkers Campus in Mannheim vom 17.- 19. Februar 2016 wird unterstützt von den Unternehmen BASF, Fuchs Petrolub, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der „Servicestelle der Kommunen in der einen Welt“.